Hier möchten wir Sie über Wissenswertes zum Thema Wickelverfahren informieren und hoffen, dass diese altbewährten Hausmittel Ihrem Kind oder auch Ihnen wertvolle Erleichterung und Genesung bringen werden. Bitte beachten Sie jedoch, dass im Krankheitsfalle das Wickeln niemals den Besuch bei Ihrem Arzt ersetzen kann.
Was muss bei der Anwendung der Wickel beachtet werden?
- vor der Anwendung den Arzt fragen
- Bett richten
- Zimmer lüften (alle Wickel vertiefen die Atmung)
- den Patienten zur Toilette schicken
- alle Zutaten bereitlegen
- innere Ruhe und Freude entwickeln, ruhige Umgebung
- für warme Hände sorgen
- den Patienten altersgemäß informieren und ggf. mithelfen lassen
- bei Warmwickeln die Wärme kontrollieren, es besteht Verbrennungsgefahr
- der Wickel sollte als angenehm empfunden werden, andernfalls sollte man die Anwendung abbrechen
- bei Schmerzverstärkung muss der Wickel sofort abgenommen werden
Lesen Sie auch unsere Ratgeber zu speziellen Wickelarten
Wickelaufbau
Jeder Wickel besteht aus mindestens zwei Tüchern: dem Innentuch und dem Außentuch. Das Innentuch wird mit der Wirksubstanz direkt auf der Haut angelegt, damit sich keine Kältepolster unter dem Tuch bilden können. Es sollte so groß wie der zu behandelnde Bereich sein. Das Außentuch soll die Wickeltemperatur für eine Weile halten und das Bett vor Nässe schützen, sowie für einen sauber anliegenden Abschluss sorgen. Es sollte so groß sein, dass es das Zwischentuch oder Innentuch um etwa 2 cm je Seite überragt. Ein Zwischentuch ist nicht unbedingt nötig, aber sinnvoll, um das wärmende Außentuch zu schützen bei Wickeln mit Zusätzen wie Quark oder Zwiebeln. Oder um das Außentuch bei feuchten Wickeln vor dem schnellen Nasswerden zu bewahren. Es sollte so groß sein, dass es das Innentuch etwas überragt. Als Zwischenlage kann auch eine Schicht von 2-3cm Heilwolle (Rohwolle) bei warmen Hals- oder Brustwickeln eingesetzt werden. Die weiche Heilwolle ist einmal gewaschen und gekämmt, aber unversponnte Schafwolle. Die Wolle schenkt intensive Wärme und unterstützt die Wickelund Aromamischungen in ihrer Wirkung. Wer die Wolle verträgt (nicht bei Schafwollallergie anwenden!), dem schenkt sie ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme, was für den Heilungsprozess unerlässlich ist.
Wickeltechniken
Brust- oder Leibwickel
Das Außentuch wird in Brusthöhe auf das Bett gelegt, anschließend wird das gefaltete und vorbereitete Innentuch mittig auf das Außentuch gelegt. Der Patient legt sich mit dem Rücken auf die Tücher. Das Innentuch (Einlage) wird nun direkt auf die Haut der Brust oder des Bauches straff und faltenfrei gewickelt. Das Außentuch wird anschließend fest über das Innentuch gewickelt und mit den Schleifenbändern zugebunden, so dass der Wickel nicht verrutschen kann. Achten Sie bitte darauf, dass die Schleifen beim Schlafen oder Ruhen nicht drücken.
Halswickel
Das Innentuch bedeckt den Hals nur vorne, dass heißt von Ohr zu Ohr. Die Lymphdrüsen müssen miteinbezogen werden, die Halswirbelsäule bleibt frei. Nur das wärmende Außentuch wird um den Hals gewickelt und mit den Schleifenbändern fixiert.
Wadenwickel
Das Halswickelset kann ebenso für einen Wadenwickel verwendet werden. Das Anlegen der Tücher ist, wie oben bei den Brust- und Leibwickeln beschrieben, ebenso bei den Waden anzuwenden.
Ohrwickel
Das gefüllte und ggf. erwärmte Säckchen wird auf das schmerzende Ohr gelegt und mit dem Außentuch, um beide Ohren herum, mit den Schleifenbändern fest fixiert.
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