Müll ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Immer mehr Menschen verursachen immer mehr Abfall. Seine Entsorgung stellt unsere Gesellschaften zunehmend vor Herausforderungen, die Auswirkungen auf die Umwelt sind katastrophal. Von Verpackungsmüll, Plastik und Kunststoff über Elektroschrott bis hin zu weggeworfenen Lebensmitteln – das sogenannte Zero-Waste-Prinzip, auf Deutsch „Null Müll“, steht für Vermeidung in diesen vier Feldern.
Was Anfang der 2000er Jahre als Trend einer Minderheit begann, rückt immer mehr ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Für viele Menschen ist es mittlerweile Normalität, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und ihren Alltag aktiv nachhaltiger zu gestalten. Angefangen beim Verzicht auf Einweggegenstände und einem bewussteren Einkauf entscheiden sich viele Verbraucher inzwischen für einen grundlegend reduzierteren Lebensstil – Qualität statt Quantität.
Nur die Dinge kaufen, die man tatsächlich benötigt, auf unverpackte Alternativen zurückgreifen, bereits gekaufte Gegenstände zweckentfremden und weiterverwenden. Alles, was nicht reduziert werden kann, wird wiederverwertet, recycelt und nach Möglichkeit kompostiert.
Den eigenen Konsum zu reflektieren, bewusst Verzicht zu üben – darum geht es beim ersten Punkt Ablehnung und Vermeidung. Achten Sie darauf, was und wie Sie es kaufen. Beginnen Sie mit der Reduzierung unnötiger Artikel wie Gratisproben, Werbeprospekte und Flyer, die nur sinnlos Abfall produzieren. Kaufen Sie unverpacktes statt abgepacktes Obst und Gemüse. Verwenden Sie Einkaufsnetze und eigene Beutel anstelle von ressourcenverschwendenden Behältnissen und Plastiktüten. Ziel ist es, Müll erst gar nicht entstehen zu lassen.
Brauche ich das wirklich? Jeder von uns hat eine Vielzahl von Dingen zu Hause, die er nicht benötigt: Von Kleidung über Möbelstücke bis hin zu Elektronikartikeln. Dabei ist ein reduzierter Lebensstil nicht nur gut für uns selbst, sondern auch für die Umwelt. Sortieren Sie ungenutzte Gegenstände aus und verkaufen oder spenden Sie sie, damit sie erneut Verwendung finden durch jemanden, der sie tatsächlich nutzt.
Gegenstände mehrfach zu gebrauchen bietet sowohl ökologische als auch finanzielle Vorteile. Wiederverwendbare Alternativen zu Wegwerfartikeln wie Strohhalmen, Tüchern und Plastik-Geschirr sind mittlerweile universell erhältlich. Alte Glasverpackungen von Joghurt oder Marmelade können als Vorratsgläser eingesetzt werden. Und auch Ihr altes Lieblingskleidungsstück kann zweckentfremdet einem neuen Dasein als beispielsweise Putzlappen zugeführt und so weiterverwendet werden. Wiederverwenden, zweckentfremden, reparieren – grundsätzlich gilt es, Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf zu bewahren anstatt sie einfach zu entsorgen und zu ersetzen.
Unvermeidbare Abfälle, die sich weder reduzieren noch wiederverwenden lassen, sollten in die Wertstoffsammlung wandern. Ein Großteil der verwendeten Materialien kann glücklicherweise wiederaufbereitet und so erneut dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Da hierbei wiederum eine nicht unerhebliche Menge an Ressourcen wie Wasser und Strom verwendet werden muss, sind die drei ersten Punkte in jedem Fall vorzuziehen.
Küchenabfälle und Pflanzenreste aus dem Garten können in der Biotonne, dem eigenen Komposthaufen oder einer Wurmbox entsorgt werden. Der bei letzteren gewonnene Dünger kann auf den Beeten im eigenen Garten verteilt und so sinnvoll eingesetzt werden.
Das Zero-Waste-Prinzip muss weder aufwendig, noch zeit- oder kostenintensiv sein. Minimalismus, Dinge mehrfach verwenden, Kaputtes reparieren statt entsorgen – ein bewussteres Leben kann ganz im Gegenteil langfristig um ein Vielfaches günstiger ausfallen. Wichtig für Anfänger ist, den Zero-Waste-Gedanken nicht überstürzt, sondern Schritt für Schritt in den Alltag zu integrieren und die Freude an der Umsetzung zu erhalten. Bereits kleine Veränderungen können etwas bewirken. Überlegen Sie sich zuerst, wo sie ansetzen können: An welcher Stelle können Abfälle in Ihrem Haushalt sinnvoll vermieden werden? Auf welche Plastikartikel kann verzichtet, welche durch Alternativen ersetzt werden? Verwenden Sie mehrfach verwendbare Gegenstände und kunststofffreie Artikel wie beispielsweise Wachstücher, Stoffwindeln und Textilbeutel statt konventioneller Produkte wie Lappen, Folien und Plastiktüten. Lassen Sie defekte Elektroartikel reparieren, anstatt sie gegen neue Modelle zu ersetzen und berücksichtigen Sie beim Kauf neuer Geräte bereits deren ökologisch nachhaltige Beschaffenheit. Nagelbürsten, Haarbürsten und Kämme aus Holz sowie Abschminkpads aus Baumwolle und andere Mehrwegprodukte sind die ideale Lösung für Zero Waste im Badezimmer.
Verpackungen wie Kartons, Plastiktüten und –becher machen einen Großteil unseres vermeidbaren Haushaltsmülls aus. Beim Kauf von zum Beispiel Obst, Gemüse und Nüssen können wir alternativ auf wiederverwendbare Einkaufsnetze und Beutel aus Baumwolle zurückgreifen. Diese sind ausgesprochen leicht, langlebig und können platzsparend verstaut werden. Zwangsläufig verpackte Artikel wie Joghurt und Getränke sollten bevorzugt in Mehr- statt Einwegverpackungen erworben werden, vorzugsweise in Glas statt Plastik. Frischwaren wie Fleisch und Käse können auf Nachfrage in vielen Supermärkten, auf Märkten und Bioläden bereits in mitgebrachten Behältnissen transportiert werden. Sollten Sie das Glück haben, in der Nähe eines Unverpacktladens zu wohnen, können Sie die angebotenen Produkte einfach abwiegen und bequem ohne Verpackung in Ihren mitgebrachten Vorratsgläsern kaufen und transportieren.
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