Nachhaltige Textilproduktion bei HANS NATUR: umweltfreundlich und sozial gerecht

Die Textilindustrie belastet mit der Herstellung von Bekleidung unsere Umwelt. Durch den Einsatz von Farbstoffen und Chemikalien für die Textilveredlung der Stoffe entstehen Abwässer, die zur industriellen Wasserverschmutzung beitragen. Bei den Produktionsprozessen kann auch die Arbeiterschaft einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sein. Textil-Produkte von HANS NATUR werden in Deutschland, Indien (Haryana, Tamil Nadu, Uttar Pradesh, Westbengalen), Pakistan (Sindh) und der Türkei (Denizli) produziert. In Deutschland gelten hohe Produktions- und Arbeitsschutzregelungen. Dahingegen werden in Risikoländern immer wieder Missstände bei den Arbeitsbedingungen festgestellt. Der positive Einfluss europäischer Auftraggeber fördert die Verbesserung problematischer Faktoren, wie geringe Löhne, lange Arbeitszeiten und Kinderarbeit.

Unser Tun

HANS NATUR setzt sich für einen Herstellungsprozess der Textilien unter gerechten Arbeitsbedingungen nach den ILO Kernarbeitsnormen entlang der gesamten Lieferkette ein. Hierbei wird insbesondere auf vulnerable Anspruchsgruppen Rücksicht genommen, da diese besondere Aufmerksamkeit aufgrund der erhöhten Gefährdung benötigen. Wir achten besonders auf geschlechterspezifische Gewalt und Belästigung gegenüber Arbeiter/innen sowie fairer Behandlung von Arbeitern mit unterschiedlichem religiösen, Kasten- oder Stammeshintergrund. Weitere vulnerable Anspruchsgruppen sind Wanderarbeiter, Geringverdiener und Flüchtlinge. HANS NATUR arbeitet nur direkt mit den Produzenten zusammen, sodass es keine Unterauftragsvergabe gibt und ermutigt diese den sozialen Dialog mit Gewerkschaften zu stärken und auszuweiten.

Dafür lässt HANS NATUR seine hauseigenen Produkte nur in GOTS-zertifizierten Betrieben produzieren. Es finden regelmäßige Betriebsbesuche statt, um einen Eindruck von dem Lieferanten und den dort gegebenen Arbeitsbedingungen zu bekommen. Im Zuge dessen wird das Vorhandensein von Beschwerdevorgängen erfasst. Beschwerden werden systematisch erfasst und öffentlich durch den Nachhaltigkeitsbericht kommuniziert. Die vor Ort entstandenen Erfahrungen und Eindrücke sind für die Entscheidung einer Zusammenarbeit ausschlaggebend.

In den regelmäßigen GOTS-Kontrollen werden soziale Kriterien, wie beispielsweise Arbeitszeitenregelungen, Entlohnung und Arbeitssicherheit, durch unabhängige Gutachter geprüft. In Interviews mit den Mitarbeitern werden die Einhaltung der Kriterien und die Arbeitszufriedenheit abgefragt. Zusätzlich müssen Dokumentationen zum Chemikalien-, Abwasser- und Abfallmanagement vorgelegt werden. Darüber hinaus setzen wir uns für faire und soziale Produktionsbedingungen ein. Basierend auf unserer internen Risikoanalyse wurden so Strategien zur Förderung existenzsichernder Löhne sowie gegen Diskriminierung und einem verbesserten Beschwerdeprozess in Fokus unseres Dialogs gerückt. Entsprechende Maßnahmen befinden sich aktuell in der Umsetzung.

Um diese zu adressieren, stellte sich heraus, dass eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gesamtthema notwendig war, damit die Ursache und die damit verbundene Herausforderungen erkannt, sowie effektive Maßnahmen abgeleitet werden konnten. So haben unsere Analysen zur Diskriminierung und zu den Löhnen ergeben, dass hier weiterhin Handlungsbedarf und Optimierungspotenzial vorherrscht, obwohl wir bewusst nur mit GOTS-zertifizierten Betrieben zusammenarbeiten, die darüber hinaus ebenfalls durch andere NGO's und MSI's zertifiziert und auditiert sind. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, im Bereich Diskriminierung zu sensibilisieren, aktiv Aufklärungsarbeit zu leisten und unabhängige Back-Up-Beschwerdemechanismen zu fördern. Das Thema existenzsichernder Löhne erübrigt sich ebenfalls nicht mit der Auszahlung höherer Löhne. Die Löhne haben direkte Auswirkungen auf die Auftragsvergabe und Wirtschaftlichkeit anderer Abnehmer, sodass ein tragfähiges Konzept im Dialog mit dem Partnerbetrieb und potenziell anderen Abnehmern zu finden ist. Unsere Strategie sieht daher vor, in gemeinschaftlicher Kooperation mit unseren Lieferanten und anderen Abnehmern das Lohnniveau nachhaltig anzuheben, ohne dass negative wirtschaftliche oder soziale Konsequenzen für die Arbeiterschaft zu befürchten sind.

HANS NATUR holt für seine hauseigenen Artikel ebenfalls regelmäßig Schadstoffanalysen und Gutachten von unabhängigen Instituten ein und prüft die Einhaltung der GOTS-Kriterien. Bei aufgedeckten Mängeln wird im Dialog mit der Unternehmensleitung versucht, gemeinsam Maßnahmen und Lösungen zu entwickeln.

Die eigene Schneiderei in Süderbrarup fertigt unter anderem Stillschlangen und Stillschlangenbezüge, Bettwäsche, Matratzen und Kissen an. Dazu haben die Mitarbeiter in der Schneiderei bei HANS NATUR verschiedene Maschinen und Hilfsmittel zur Hand. Die Arbeitsräume bieten optimale Voraussetzungen und Arbeitsbedingungen für die Herstellung verschiedener Textilien. Damit verfolgt HANS NATUR die eigenen Werte und stellt den Vorteil der kurzen innerbetrieblichen Wege in den Mittelpunkt.


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