Osterbräuche- Ursprung und Bedeutung /  Header Bild

Osterhase, bunte Eier und das Osterfeuer – Was bedeuten unsere Osterbräuche?

Zu Ostern denken wir nicht nur an die Auferstehung Jesu – auch unsere Osterbräuche mit den gefärbten Eiern, Osterhasen und dem Osterfeuer spielen eine zentrale Rolle. Vielleicht fragst du dich, wie sie Teil des Osterfestes geworden sind und welche Bedeutung sie eigentlich haben? Die Antworten darauf sind spannend – und manchmal überraschend. Hier erfährst du mehr:

  • Ostern – woher kommt der Name dieses Festes?
  • Wie entstand der Brauch der bunten Ostereier?
  • Wie kam der Osterhase ins Bild?
  • Warum entzünden wir ein Osterfeuer?

Vielleicht entdeckst du Geschichten, von denen du deinem Kind erzählen möchtest – und möglicherweise spürt ihr, wie sehr wir immer noch mit den uralten Bildern verbunden sind.

Jakob Grimm (1785 - 1863)
Jakob Grimm (1785 - 1863)

Ostern – woher kommt der Name dieses Festes?

Die Sache mit der Göttin

Woher hat Ostern eigentlich seinen Namen? Der Ursprung ist bis heute nicht abschließend geklärt. Einige Fachleute bringen den Namen mit Osten, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs, in Zusammenhang. Andere leiten ihn vom Namen einer Göttin ab. Diese Theorie wurde im 18. Jahrhundert von Jacob Grimm – einem der Gebrüder Grimm – aufgestellt, als er eine sehr alte Quelle aus dem 8. Jahrhundert studierte. In dieser Quelle wird eine Göttin namens Eostre erwähnt, der zu Ehren die Germanen ein großes Frühlingsfest feierten. Grimm leitet daraus ab, es habe eine germanische Frühlingsgöttin namens Ostara gegeben. Seine Erklärung fand weite Verbreitung, und auch heute noch wird Ostara als Namensgeberin unseres Festes genannt.

Der Haken an der Sache ist: Es gibt viele Quellen zur germanischen Mythologie, in denen ausführlich über die Götterwelt der Vorfahren berichtet wird – aber nirgendwo ist eine Ostara oder eine Frühlingsgöttin erwähnt. Die Theorie von Jakob Grimm ist also wohl nicht stimmig. Heute wird vermutet, dass in jenem alten Text, den Grimm zu Rate zog, die Fruchtbarkeitsgöttin Freya gemeint war, die hier nur den Beinamen Eostre trug.

Mit ziemlicher Sicherheit also gab es keine Frühlingsgöttin bei den Germanen. Auch, dass sich aus dem – nur in einer Quelle erwähnten – Beinamen einer Göttin ein so zentraler Begriff wie Ostern entwickelt haben soll, erscheint nicht sehr stichhaltig. Damit bleibt der Ursprung des Namens unseres Festes weiter im Unklaren.

Interessant an der Geschichte ist, wie hartnäckig sich die Theorie um Ostara bis heute gehalten hat – trotz aller Einwände der Fachleute. Vielleicht liegt es daran, dass eine Frühlingsgöttin einfach so schön ins Osterbild passen würde?

Frühlingsgefühle

Doch auch wenn unsere Vorfahren keine Göttin des Frühlings hatten, begrüßten sie das Frühjahr mit einem großen, rituellen Fest im April, bei dem sie – wie vermutet – ihre Fruchtbarkeitsgöttin ehrten. Nach den dunklen, entbehrungsreichen Wintermonaten wurde das Wiedererwachen der Natur und die Rückkehr des Lichts gefeiert – ein Fest der Lebenskraft und der Zuversicht.

Vielleicht fällt dir hier eine Parallele zum christlichen Osterfest der Auferstehung auf? Beide Feste erzählen auf ihre Weise von der Hoffnung auf neues Leben und dem Sieg des Lichts über die Dunkelheit und vermitteln so ein universales Anliegen der Menschen.

Neben den religiösen Aspekten kann Ostern für euch als Familie eine wunderschöne Gelegenheit sein, die Frühlingsboten zu entdecken: das neue Werden und Wachsen der Natur bestaunen, sich bewusst an der Rückkehr des Lichts erfreuen und die Schönheit des Frühlings mit allen Sinnen erleben – so wie es schon unsere Vorfahren mit ihren Frühlingsfesten taten.

Wie entstand der Brauch der bunten Ostereier?

Am Anfang war das Ei

Das Ei war schon in frühen Kulturen ein weit verbreitetes, universelles Symbol. Es steht für Lebenskraft, Fruchtbarkeit, Erneuerung – eine Bedeutung, die in vielen Kulturkreisen weltweit zu finden ist.

jesus-auferstehung-sonnenaufgang

Starkes Symbol der Osterbotschaft

Als das Christentum sich ausbreitete, verschwanden die alten Götter. Aber die früheren „heidnischen“ Symbole und Riten ließen sich nicht einfach verdrängen, denn sie hatten den Menschen über viele Jahrhunderte hinweg Halt gegeben. Deshalb nahm die Kirche einige der alten Sinnbilder und Bräuche auf, passte sie an und deuteten sie christlich um.

So geschah es auch mit dem symbolträchtigen Ei – es erhielt schon in den ersten Jahrhunderten eine zusätzliche, christliche Deutung: Außen kalt und verschlossen, doch in seinem Inneren Leben bergend – fand man in ihm eine Analogie zu Jesus im Grab, der mit der seiner Auferstehung neues Leben bringt. Um diese Verknüpfung weiterzutragen, gab es eigens solcherlei Ostersprüche: „Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus Christus das Grab zerbrochen.“ Die bildhafte Sprache verstärkte die Symbolik des Zeichens und machte das Oster-Ei damals zu einem starken Bild für die Auferstehungs-Botschaft.

rote-eier-mittelalter

Die praktische Seite der Oster-Eier

Im Mittelalter kam dem Ei zu Ostern auch aus praktischen Gründen eine spezielle Rolle zu:
Damals ordnete die Kirche vor diesem wichtigsten Fest der Christenheit eine strenge Fastenzeit an, in der das Essen von Fleisch und Eierspeisen ausdrücklich verboten war. Weil der christliche Glaube einen hohen Stellenwert im Alltag der Menschen einnahm, hielt man sich an die Maßgaben.

Doch gerade im Frühling legen Hühner nun einmal besonders fleißig, sodass sich bis Ostern eine große Menge Eier ansammelte. Also wurden die gekocht, um sie haltbar zu machen – zudem begann man, sie rot zu färben. Warum das? Zum einen konnte man so besser die gekochten von den rohen Eiern unterscheiden, vor allem aber symbolisierte die rote Farbe das Blut Jesu Christi, die Auferstehung und das Leben – damit unterstrich man noch einmal die christliche Symbolkraft des Eies. Nach dem Färben wurden die Oster-Eier in der Kirche geweiht und weiter verschenkt. So also begann unsere Tradition, Eier zu Ostern zu färben und zu verschenken.

kinder-suchen-ostereier

Wandel zum Familienbrauch

Die kirchlichen Rituale rund um das Oster-Ei verschwanden schließlich mit der Reformation Martin Luthers. Die Tradition, Eier an Ostern zu färben und zu verschenken, aber blieb erhalten; sie wandelte sich von einem religiösen hin zu einem Familien-Brauch. Die Eier wurden bunter und um Kindern mit der Suche eine Freude zu machen, versteckte man sie im Freien – und so machen wir es noch heute.
Wenn du also mit deinem Kind Eier färbst und später auf Ostereiersuche gehst, befindet ihr euch in einer langen Traditionsreihe, deren Ursprünge sehr weit zurückreichen – ein schöner Gedanke, oder?

süsse Hasen in Eier Dekoration

Wie kam der Osterhase ins Bild?

Bei der Frage, was zuerst da war – der Hase oder das Ei? – ist es wahrscheinlich, dass in der Tat zuerst das Ei da war und sich erst später der Hase dazugesellte. Anfangs erzählte man den Kindern noch, die Osterhenne sei es, die die Eier färbt und versteckt. In manchen Regionen war es auch der Hahn mit seinen bunten Federn – oder gar der Fuchs. Doch schließlich setzte sich der Hase als Oster-Tier in ganz Deutschland durch. Vielleicht, weil er mit seiner niedlichen Erscheinung die Kinder besonders ansprach.

Auf jeden Fall passte er besonders gut ins Osterbild, denn er ist eines der ersten Tiere, die im Frühjahr Nachwuchs bekommen und vermehrt sich schnell. Schon deshalb galt er in alten Zeiten – wie das Ei – als Symbol der Fruchtbarkeit und des Neuanfangs. Beide Elemente, Hase und Ei, verstärkten sich in ihrer Aussagekraft perfekt. Allerdings hat der Hase keine tiefere christliche Deutung erfahren, wahrscheinlich, weil er erst später, als die kirchlichen Rituale um das Ei bereits nachgelassen hatten, in das volkstümliche Osterbild aufgenommen wurde.

Nachdem der Hase nun Teil des Osterbrauchtums war, war es wahrscheinlich nicht mehr weit bis zum Osternest: Hasen verweilen nämlich gern in nestähnlichen Mulden – so lag es vermutlich nahe, die bunten Eier in seinem „Osternest“ zu verstecken. Und damit war unser heutiges Osterbild von Hase, Ei und Nest, das Kinder so sehr lieben, komplett.

Osterfeuer brennt hell in der Nacht. Es ist umgeben von dunklen Silhouetten.

Warum entzünden wir ein Osterfeuer?

Frühgeschichtlich wurde das Feuer oft mit der Sonne als Lebensspenderin gleichgesetzt. Es stand zugleich für Erneuerung und Reinigung. Und auch bei den Frühlingsfesten unserer Vorfahren wurde es als Sinnbild des Lichtes und der Kraft, die den Winter und alles Schwere und Dunkle vertreibt, entzündet. Diese Bilder und Empfindungen passten zur österlichen Botschaft des Christentums: Hier galt das Feuer nun als Symbol für den auferstandenen Christus, der als „Licht der Welt“ die Dunkelheit überwand. Deshalb hielt man im Mittelalter auch Lichtfeiern zu Ostern ab, bei denen das Feuer von Priestern gesegnet wurde.

Noch immer werden in vielen Gemeinden Osterfeuer, meist am Karsamstag, entzündet. Und manchmal wird auch heute noch daran die Osterkerze entzündet und als Licht der Auferstehung in die noch dunkle Kirche getragen.

Vielleicht hast du auch schon einmal an einem Osterfeuer gestanden. Die Wärme auf der Haut gespürt, das Knistern der Holzscheite gehört, den Funkenflug beobachtet. Feuer hat etwas Magisches. Es lässt uns ruhig und oft auch besinnlich werden, wenn wir in die Flammen blicken. Wir spüren seine Kraft. Auch für Kinder ist es ein ganz besonderes Erlebnis, mit der Familie um ein großes Feuer zu stehen und die tanzenden Flammen, die Funken und das Prasseln zu erleben. Es lohnt sich also in jedem Fall gemeinsam hinzugehen, wenn in Eurer Nähe ein Osterfeuer stattfindet. Oder vielleicht entzündet ihr selbst eines an einem Grillplatz oder im Garten.

Während ihr euch am Feuer wärmt, erzählst du vielleicht von der Bedeutung des Osterfestes und wie eng es mit dem verknüpft ist, was schon die alten Symbole von Ei, Hase und Feuer auf ihre Art zum Ausdruck brachten: Zuversicht, Kraft und die Freude auf Neues. Eigentlich kein Wunder, dass Viele gerade dieses Fest besonders lieben – vielleicht spürt auch ihr seine besondere Kraft?

Frohe Ostern! 🐰



Weitere Beiträge, die dich interessieren könnten:



SICHER BEZAHLEN

PayPalMastercardVisaSEPABarzahlen

SCHNELLER & KLIMANEUTRALER VERSAND

SCHNELLER & KLIMANEUTRALER VERSAND 0

VERTRAUENSVOLL EINKAUFEN

EHITrustpilot

WERDE TEIL DER HANS NATUR FAMILIE

Sicher dir jetzt die besten Angebote für dich bequem per Newsletter und entdecke einmalige Gelegenheiten und spannende Tipps für ein gesundes, nachhaltiges Leben.

Du kannst dein Abonnement jederzeit widerrufen. Weitere Informationen zum Datenschutz findest du hier.